Unsere Projektziele
Wir wollen mit BAKWERT in der Praxis zeigen, dass genetisch vielfältige Winterweizenpopulationen Umweltunterschiede und Herausforderungen im Anbau puffern und auf lange Sicht stabile und insgesamt weniger variable Rohstoffe liefern können als allgemein angenommen wird.
Wir wollen mit BAKWERT
zu einer ökologischen Intensivierung des Getreideanbaus beitragen
Unser Klima verändert sich. Die natürlichen Bedingungen unserer Lebensmittelproduktion werden zunehmend unberechenbarer. Starkregen, Trockenheit, Hitze, warme Winter, neue Schaderreger – unsere Getreidepflanzen stehen unter Stress.
Ein Lösungsansatz sind selbstregulierende Getreidebestände, die in der Lage sind, sich den dynamischen Veränderungen der Umweltbedingungen anzupassen und biotische wie abiotische Faktoren abzupuffern. Und das ohne zusätzlichen Einsatz externer Inputs wie Bewässerung oder Pflanzenschutzmittel. Wir sind davon überzeugt, dass heterogene Weizenpopulationen ein Baustein in einer modernen Land- und Lebensmittelwirtschaft sein können.
Winterweizenpopulationen können durch ihre Resilienz und Anpassungsfähigkeit gerade angesichts des Klimawandels entscheidend zu einer ökologischen Intensivierung des Getreideanbaus beitragen ohne dass Abstriche bei der Qualität des Erntegutes gemacht werden müssen. Wir haben uns mit BAKWERT das Ziel gesetzt, am Beispiel von Winterweizen die Anwendung und Nutzung heterogener Populationen in regionalen und ökologischen Wertschöpfungsketten zu testen und unterstützen.
Wir wollen mit BAKWERT
Einen innovativen Pflanzenzüchtungsansatz in die Praxis übertragen
Heterogene Weizenpopulationen sind auch nach Jahren vielversprechender Forschungsergebnisse bisher nur selten in der Praxis anzutreffen. Daher fehlen bisher Erfahrungen mit diesen Populationen im Anbau und in der Verarbeitung. Aber nur Erfahrungswissen kann dabei helfen die Skepsis in der Praxis abzubauen. Wir wollen mit BAKWERT die innovativen Potentiale heterogener Weizenpopulationen in der Praxis, mit der Praxis und für die Praxis ausloten. Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir alle Akteure einbeziehen.
Dafür werden drei regionale und ökologische Wertschöpfungsketten für den Anbau, die Verarbeitung und Vermarktung von heterogenen Weizenpopulationen etabliert und von der Projektleitung organisiert und begleitet. Ziel ist es mit den Projektpartnern über die Laufzeit von drei Jahren in drei Regionen Deutschlands in einem gemeinsamen Forschungsprozess die Prozesse und Produkte zu optimieren und die Erfahrungen zu dokumentieren, um Hemmnisse und Unsicherheiten bei der Nutzung heterogener Weizenpopulationen zu verringern.
Wir wollen mit BAKWERT
Regionale und handwerkliche Wertschöpfungsketten stärken
Wir beziehen die Wertschöpfungspartner über alle Stufen und Ebenen hinweg mit ein und betrachten die Kette als Ganzes. Neben dem erklärten Ziel die Bedingungen für Akzeptanz und Verbreitung heterogener Weizenpopulationen in der Wertschöpfungskette zu verbessern, wollen wir Potentiale für regionale handwerkliche Lebensmittelverarbeitung erkunden und damit den seit Jahren schrumpfenden handwerklichen Lebensmittelsektor stärken. Nur das Handwerk bringt jeweils einzigartige Produkte hervor und ist in der Lage durch die Erfahrung und Flexibilität des Menschen auf Besonderheiten von Rohstoffen einzugehen.
Die Basis für starke Wertschöpfungsketten auf regionaler und handwerklicher Ebene sind enge Kooperationen und Partnerschaften vom Acker bis zur Ladentheke. Wir wollen mit BAKWERT zu einer Stärkung der Zusammenarbeit der Akteure entlang der Wertschöpfungskette beitragen.
Daher ist unser Forschungsansatz ein partizipativer. Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern aus Anbau, Verarbeitung und Vermarktung Erfahrungen erlangen und Wissen aufbauen. Hemmnisse und Herausforderungen werden gemeinsam erfasst und überwunden und es kann Vertrauen in diese Innovation entstehen. Nur wenn wissenschaftliche Erkenntnisse auch zu Erfahrungswissen werden können wir nachhaltig zu Veränderungen beigetragen.
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden im Rahmen von Workshops und Feldtagen vorgestellt und in einem „Populationshandbuch“ gebündelt, welches am Ende der Projektlaufzeit veröffentlicht wird.